Wie arbeite ich?

Was passiert bei der Psychotherapie – und was nicht?

Es wird vielleicht gerade zu Anfang Phasen geben, in denen Sie vor allem konkrete Unterstützung bei der Krisenbewältigung suchen. Das ist auch immer wieder ein wichtiger Teil der therapeutischen Beziehung. Wenn Sie aber aus dem ärgsten Tief heraus sind, werden Sie Freude daran haben, selbständig und aktiv den Therapieprozess mitzugestalten. Wir bilden ein Team.

Jeder gelungene Psychotherapieprozess führt zu einer gewissen Abwandlung und Neubewertung von Grundannahmen, Einstellungen und Handlungsweisen im Sinne einer Verbesserung der Lebensqualität.

Als Ihre Therapeutin gehe ich in Ihrer Gedanken- und Gefühlswelt dahin mit, wohin Sie mich mitzunehmen bereit sind. Auch ich kann keinesfalls hellsehen, daher stelle ich viele Fragen und ermutige Sie stetig, vielleicht noch einmal aus einem anderen Blickwinkel zu schauen, innezuhalten oder eine andere Abzweigung zu nehmen, wo es vielversprechend erscheint. Ob Sie dort entlang gehen, bleibt aber jeweils Ihre Entscheidung.
Diese Anregungen können Ihnen Zugang zu positiven Gedanken- und Gefühlserfahrungen ermöglichen, die einfach nur wie durch Kulissen „verstellt“ oder „verborgen“ waren. Auch unangenehme Gefühle wie Wut, Angst oder Scham sollen angemessenen Raum erhalten. So werden Sie erleben, wieviel besser Sie damit eigentlich umgehen können, als Sie bisher vielleicht dachten. Ich gehe mit Ihnen durch alle Gefühle, die Sie zulassen. So können wir gemeinsam Ihre Empfindungen und Gedanken klarer einordnen.
Das Durchleben von Gefühlen im geschützten Raum stellt einen wesentlichen Teil der TfP dar. Es ist wichtig, um nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit Herz und Bauch zu verstehen, was da eigentlich weh tut oder stört und wie man anders für sich sorgen kann als bisher. Es geht letztlich um Mitgefühl sich selbst gegenüber. Oft wird das als Schwäche eingeordnet. Aber es ist das, was Sie dann stark macht. Indem Sie sich dem Anteil Ihrer Persönlichkeit, der unter ganz alten Missverständnissen leidet und Sie immer wieder ausbremst, zuwenden und als eigenes Gegenüber mit ihm verhandeln lernen, gewinnen Sie viele neue Freiheiten.